Jahresrückblick 2014 Teil 1

Mount Victoria Wellington


Januar: Der Entschluss steht fest, wir gehen nach Neu Seeland und versuchen dies mit einem Qualification-Visa. Für dieses Visa sammelt man Punkte mit Ausbildung, Alter und beruflicher Qualifikation und wenn nicht jetzt dann nie, denn mit 45 Jahren bekommt „Mann“ 0 Punkte auf das Alter und jeder Punkt zählt. Bei ca. 135 kommt man in einen Pool in dem die Chance besteht ein Visa zu bekommen, ähnlich der Green-Card in Amerika.


Februar: In der Zwischenzeit hat sich noch eine zusätzliche Option auf ein Visa eröffnet und dies durch IBM. Den Vertrag erhielten wir am 22 und somit konnten wir auf ein erleichtertes Verfahren hoffen. Leider muss dafür ein Arbeitsvisum beantragt werden und dies sollte IBM erledigen….. damals wussten wir nicht was dabei alles schiefgehen kann.


Und Ende Februar musste Charly auch noch nach Brasilien für die FIFA.


März: Charly ist noch immer in Brasilien und wir versuchen den gesamten Papierkram unter erschwerten Bedingungen zu erledigen. Ganz schön stressig mit den Zeitverschiebungen. Schweiz, Brasilien, Australien und Neuseeland. Zwischenzeitlich macht Jacqueline alles bereit. Dazu gehört mit praktisch jedem Amt, jeder Bank und jeder Versicherung in der Schweiz zu kommunizieren und Verträge zu kündigen, neue abzuschliessen und Verhandlungen mit Speditionen aufzunehmen. Dazu kommen noch Garage-Sale und Flohmarkt und ganz ganz viel aussortieren. Nachdem wir so ziemlich die Hälfte von unserem Hab und Gut verkauft, verschenkt oder „in Pflege“ gegeben haben war es am Ende immer noch zuviel - aber darüber später mehr.



April: Am sechsten kommt Charly retour aus Brasilien, völlig KO von seinen 12 Stunden Tagen ohne Pause und ohne richtiges frei und jetzt fangen wir an die Sachen zu erledigen die Jacqueline alleine nicht machen konnte. Der Endspurt beginnt mit der zweiten Runde Flohmärkten, Garage-Sale(Danke an die zahlreichen Käufer die uns bei 10 Grad besucht haben :-)) und eBay, Ricardo und olx werden unser ständiger Begleiter…. und wir warten noch immer auf unser Arbeitsvisum. Inzwischen haben wir festgestellt das es keine so gute Idee war das Arbeitsvisa mit IBM zu machen. Das dafür vorgesehene Büro hat nicht einen Handschlag gemacht und wir haben nun alles unserem Agenten gegeben der sich ja eh um das Qualification-Visa kümmert...und siehe da die Sache kommt langsam ins rollen. Ach und für alles das wir der Meinung sind das man nicht mehr verwenden kann haben wir eine kleine Mulde im Hof stehen, die wird in den nächsten Wochen noch ein paar Mal von unbekannten Gästen aus- und umgeräumt.


Garage-Sale


Mai: Und immer noch kein Visa - und ohne Visa keine Flüge und ohne Flüge keine Gewissheit … hoffen wir mal das Beste. Der Arbeitsvertrag bedingt das der erste Arbeitstag am 9 Juni eingehalten werden muss, ansonsten: Vertrag ungültig.
Erst in der zweiten Woche erhalten wir die Pässe mit dem gültigen, langersehnten Visa. Jetzt gibt es definitiv kein zurück mehr. Flüge buchen und Abschlussparty!


Abschlussparty Lindbi Sissach

Am 22. kommt auch noch der Container für unser Hab und Gut nach Neuseeland… und die Arbeiter müssen ganz schön schuften. Statt wie berechnet einen halbvollen Container haben wir nun einen der bis obenhin gepackt ist. Das war Gott sei Dank nicht unsere Schuld, wir haben sogar weniger eingepackt als das wir der Spedition gezeigt haben. Charly hat ja schon Anfang Mai aufgehört zu arbeiten, aber ich liebe meinen Job und habe bis heute gearbeitet. Zum Zeitpunkt der Kündigung konnte ja auch niemand ahnen das wir die Schweiz schon so zeitig verlassen-geplant war ja Ende Mai/Anfang Juni.

Fröde Spedition

Am 24 geht unser Flug nach Singapur. Wir freuen uns und machen uns auf in ein neues Abenteuer. Der Flug verläuft ohne Probleme. Kilian ist das fliegen seit er 2 Jahre alt ist schon gewöhnt und hat mit 3 Jahren wohl mehr Flugmeilen als mancher Erwachsener in seinem ganzen Leben sammeln wird.

Flughafen Knoten

Also auf nach Singapur: Charlys alte Liebe… In Singapur erfahren wir erst einmal das unsere Buchung vom Hotel nicht funktioniert hat und wir das Zimmer nochmals bezahlen müssen. Nach unzähligen Emails wird dieser Umstand behoben und wir gönnen uns dafür noch ein Upgrade auf die bessere Zimmerklasse. Das Hotel war superschön und direkt neben dem China-Town.

A380 auf dem Flug

Kilian hat mächtig Spass, kann er doch 12 Stunden iPad spielen und Filme sehen. Für Charly ist das fliegen wieder eine Qual obwohl die “Holzbank"-Klasse in der A380 eigentlich super ist.

Singapur Flyer

Die Hammer-Stadt… hier gibt es einfach alles. Vom China-Town mit Essen für 10 Dollar bis zur Orchard Road wo für das selbe gerade ein Kaffee bezahlt werden kann.

China Town

Nach einem Zwischenstop in Aukland erreichen wird Wellington am 29 Mai. Ein Tag vor Kilians viertem Geburtstag.

Wellington vom Flieger

Reisen schlaucht…. wir kommen früh morgens in Wellington an und schnappen uns den Transport für in die City. Nach einer halben Stunde werden wir vor unserer Ferienwohnung abgeliefert und warten auf unsere Vermieterin, beziehen unser Zuhause für die geplanten nächsten drei Monate und nach einer kleinen Besichtigungstour verbringen wir die erste Nacht in Neuseeland.


30 Mai: Kilians vierter Geburtstag und das böse erwachen.

Die Wohnung sah auf den Fotos super aus, leider wurde uns verschwiegen das 2012 ein böses Erdbeben Wellington heimgesucht hat und seither die Wohnung weder saniert noch wirklich gepflegt wurde. Die Scheiben sitzen nicht richtig im Rahmen, Dreck aus den letzten 10 Jahren überall und zuletzt eine kleine Elektroheizung für die gesamte Wohnung. Schon am zweiten Tag haben wir gleich einen Supermarkt aufgesucht und zwei zusätzliche Heizstrahler gekauft. Gott sei Dank lieben die Neuseeländer Sale und es gibt praktisch keine Periode im Jahr in der nicht Ausverkauf ist. Nach Reklamation bei der Vermieterin wurde die Wohnung danach auch noch gereinigt, aber alles in allem…. ein Dreckloch: auf zur Wohnungssuche.



Juni: Charly muss auch hier arbeiten… aber nichts ist wie abgemacht. Der erste Arbeitstag beginnt mit der Ankündigung: neuer Chef, neue Position und andere Abteilung. "Super, bei dieser Abteilung hätte ich niemals den Vertrag unterschrieben." Um dies zu verstehen: in der Schweiz war es Projektgeschäft, neue interessante Projekte und nicht wie hier: Outsourcing. (Der Tod jedes Technik-Geeks.)

Zwischen Eastborn und Petone

In der Zwischenzeit erkunden Jacqueline und Kilian die Stadt und suchen eine neue Wohnung. Nicht gerade das leichteste Unterfangen da die Mehrzahl der Wohnungen entweder “Kiwi-Style" (alles mal hingefrickelt), zu teuer, keinen Parkplatz haben und/oder ausserhalb von 15 Gehminuten vom Zentrum entfernt liegen.
Aber einen Vorteil hat das Ganze: Kilian und ich lernen die Stadt kennen und entdecken jeden Tag neue Sachen. Und dafür das es Winter ist sind wir ziemlich viel draussen. Aber meine UGG-Boots hätte ich doch besser im Koffer mitgenommen und nicht auf Charly Rat im Container verstaut, aber was soll, jetzt habe ich ein Paar mehr :-) Es wird hier nicht richtig kalt, aber manchmal bläst ein extrem kalter Wind aus Süden und da ist es nur in der Sonne schön, wenn sie scheint.


Cablecar zum Botanischen Garten


Teil 2 folgt